21.07.2019 19:18 Age: 4 yrs
Category: ALL, Jugend

Kindergarten Ötztal-Bahnhof

Neue Pädagogik in alten Räumen


Oftmals sind es ungeplante Umstände, die Gutes entstehen lassen. So geschehen seit Ostern auch im Kindergarten Ötztal-Bahnhof. Die neue Kindergartenpädagogik sieht vor, Kindern mehr Freiräume zu bieten und die Freiwilligkeit vermehrt in den Vordergrund zu rücken, ohne damit das bisherige bewährte Lernangebot zu vernachlässigen. Bekanntlich lernt es sich dann am besten, wenn Kinder gar nicht merken, dass sie lernen. Wenn sie so vertieft sind, dass sie alles um sich herum vergessen, weil sie von etwas gefangen sind. Dies kann durch ein verbessertes Raumangebot und ausreichend zur Verfügung gestelltes Material erreicht werden. Dementsprechend haben die sechs Kindergärtnerinnen die Osterferien dazu genützt, die Gruppenräume des Kindergartens Ötztal-Bahnhof mit einer neuen Ausrichtung zu versehen. Herausgekommen sind: Ein Rollenspielbereich mit Kaufladen, ein Atelier, Bau- und Konstruktionsecken, ein Montessori-Bereich, Platz für Wahrnehmungsangebote wie Fühlkisten, Bohnenbad, Hängematte und dergleichen, ein Jausen-Restaurant und eine Kuschel- sowie Literacy-Ecke. Zudem können sich die Kids im Turnsaal oder im Freien aufhalten. Die Kindergartenpädagoginnen beobachten während dieser Zeiten ihre Zöglinge und bieten situationsadäquat und individuell zusätzliche Lern- und Spielimpulse. So kann jedes Kind einen Teil der Kindergartenzeit selbst gestalten und genau seinen Interessen folgen. Auch die Abläufe innerhalb einer Gruppe sind nicht mehr so starr wie früher: Waren bisher alle Kinder stets in einem einzigen Raum versammelt, gibt es jetzt zu diesen Freispielzeiten die Möglichkeit, auch andere vier Wände zu besuchen und damit gruppenübergreifend Freundschaften zu pflegen. Ursprünglich nur bis zu den Sommerferien geplant, erfreute sich die Umstrukturierung bei den Kindern und Eltern gleichermaßen großer Beliebtheit, sodass im Rahmen eines Elternabends eine Fortsetzung des neuen offenen Konzeptes für das kommende Jahr beschlossen wurde.

Text und Foto: Nadja Stecher